Aus welchen Gründen beschweren sich Kleinkinder?
„Eine Beschwerde entsteht, wenn ein Kind Unzufriedenheit oder Unwohlsein erlebt und den Wunsch nach Veränderung, nach Beseitigung der Ursache oder einer Form der Wiedergutmachung verspürt. Das Äußern von Beschwerden dient dazu, ein Anliegen oder Bedürfnis deutlich zu machen.“ (QiK Online-Akademie 2024).
Was zeichnet eine beschwerdefreundliche U3-Praxis aus?
Kleinkinder sind darauf angewiesen, dass pädagogische Fachkräfte ihre (non-)verbalen Signale sehr achtsam wahrnehmen, richtig interpretieren, ernst nehmen und adäquat darauf reagieren. Die Interaktionsqualität in der Einrichtung ist also zentral.
Unter Dreijährigen stehen i. d. R. noch nicht die sprachlichen Mittel zur Verfügung, um ihre Beschwerden in Worte zu fassen. Zudem lernen die Jüngsten erst nach und nach, ihre Gefühle und Gedanken zu ordnen, weshalb sie häufig selbst nicht verstehen, warum sie sich unwohl fühlen. Umso bedeutsamer ist es, dass die Fachkräfte aufmerksam ihre Körperhaltung, Mimik und Gestik beobachten: Wie verhält sich ein Kind und was möchte es damit ausdrücken? Kleinkinder haben viele Möglichkeiten, auf ihre Unzufriedenheit hinzuweisen, ob durch Wutausbrüche, Verweigern oder Weinen. Aber auch leisere Signale können als altersgerechte Beschwerde interpretiert werden, etwa wenn sich ein Kind abwendet oder zurückzieht.