Wie entwickelt sich die Feinmotorik?
Schon im Mutterleib nimmt das Ungeborene seine Finger in den Mund, um daran zu saugen. Wenn das Kind auf die Welt kommt, ist die Hand-Mund-Koordination also schon geübt. Diese ist zunächst ungeheuer wichtig, denn der Mund ist das erste Wahrnehmungsorgan des Neugeborenen. So erkundet es auch die eigenen Hände erst einmal ausgiebig mit Lippen und Zunge. Dabei nimmt es mehr und mehr auch die Finger in den Blick – im zweiten und dritten Lebensmonat entwickelt sich so die Hand-Auge-Koordination, eine unabdingbare Voraussetzung für das Greifen. Wenig später, mit drei bis vier Monaten, erforschen Kinder dann ihre Hände mit den Händen. Die linke und die rechte Hand werden vor dem Gesicht zusammengeführt, greifend und tastend erkundet eine Hand die andere, die Hand-Hand-Koordination bildet sich heraus, die Bewegungen werden aufeinander abgestimmt. Beginnt das Kind dann im vierten bis fünften Lebensmonat damit, gezielt nach Gegenständen zu greifen, kann es seine Arm-, Hand- und Fingerbewegungen schon so gut kontrollieren, dass es seine Hände gezielt zu einem Gegenstand lenken kann.