Frühpädagogische Ansätze U3

Moderne Ansätze, dem Handlungskonzepten von Kita und Tagespflegstellen häufig zugrunde liegen, sind: 

• die Pikler-Pädagogik
  möchte Kindern u. a. ermöglichen, sich selbststätig und im eigenen Tempo zu entwickeln. Bedeutsam sind hierfür die Umgebung und einfühlsame Bezugspersonen. 
• die Montessori-Pädagogik
  sieht das Kind als eine Einheit von Körper, Geist und Seele, das eigentätig Bildner seiner Persönlichkeit ist. 
• die Reggio-Pädagogik
  sieht Kinder als Forscher und Konstrukteure. Mittels sinnlicher Impulse können sie ihre individuellen Interessen und Fähigkeiten selbst vorantreiben.
• die Naturraumpädagogik
  geht davon aus, dass die Natur Kleinkindern vielfältige Lernmöglichkeiten bietet und ihren Spiel- und Entdeckungsdrang fördert.
• die Offene Arbeit
  ist ein Gegenentwurf zu traditionellen Kindertageseinrichtungen, in denen Kinder in festen Gruppen und mit wenig Handlungsspielraum betreut werden.

Modernen Ansätzen liegt ein modernes Bild vom Kind zugrunde, das sich die Welt selbsttätig und aktiv erschließt, geleitet von individuellen Interessen und im eigenen Tempo. Diese grundsätzliche Annahme ist mittlerweile Konsens in pädagogischer Wissenschaft und Praxis. Die Pädagogik vom Kind aus, die moderne Ansätze verbindet, sieht tragfähige Bindungen, eine anregungsreiche Umgebung sowie die aufmerksame Begleitung als Grundlage für gelungene Bildungsprozesse.

Frühpädagogische Ansätze sind unterschiedlich in ihrer Schwerpunktsetzung, kein Ansatz ist besser oder schlechter. Sie sind zu verschiedenen Zeiten entstanden und sollten in ihrem historischen Zusammenhang betrachtet werden. Pädagogische Ansätze entwickelten sich zudem nicht isoliert voneinander; so bauen moderne Konzepte auf klassischen Ansätzen großer Reformpädagogen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts auf.