Nachahmungsspiele U3

Das lustvolle Spielerleben von Kindern wird von Gleichaltrigen als solches erkannt: Sie möchten denselben Lustgewinn erfahren und ahmen diese Aktionen nach. In der pädagogischen Praxis lässt sich somit immer wieder beobachten, wie sich mehrere Kleinkinder auf dieselbe Art fortbewegen. Auch eine besondere Weise zu sprechen, zu schreien oder zu singen wird im Krippenalter oft imitiert. Die wachsende Vorstellungskraft erlaubt es Zweijährigen auch, Erwachsene zu imitieren. Das geschieht häufig in Symbolspielen, in denen die Jüngsten beobachtete oder selbst erlebte Alltagshandlungen nachahmen: Sie rühren Sand in einem Eimer wie ihre Bezugspersonen die Suppe im Kochtopf oder sie „füttern“ die Puppe, während sie liebevoll mit ihr sprechen.

Anfangs geht es unter Dreijährigen meist darum, dasselbe Erlebnis und damit auch dieselbe Freude bzw. denselben Erfolg zu haben wie ihre Imitationsmodelle. Erst nach einer erfolgreichen Imitation kommt oft die kindliche Lust auf, eigene, von der Grundform abweichende Varianten durchzuführen und diese wiederum den anderen Kindern zur Nachahmung anzubieten, wie z. B. erneut mit dem Baustein zu klopfen jetzt aber nicht mehr auf den Fußboden sondern an die Heizung. Die Gruppendynamik folgt demnach oft dem Muster, zunächst den Spielverlauf anderer Kinder genau zu beobachten, diesen dann variantenreich zu imitieren, um danach hoffentlich wieder von anderen kopiert zu werden.