Transitionen/Übergänge U3

Für die Planung mancher Mikrotransitionen ist es sinnvoll, einen Ankerplatz zum Mittelpunkt des Geschehens zu erklären. Hier kommen die Kinder jenen Tätigkeiten nach, die direkt mit der Mikrotransition verbunden sind. Im Übergang vom Essen zum Schlafen könnten das etwa das Reinigen von Händen und Gesicht und das Ausziehen sein. Die Kinder wissen so immer, wohin sie gehen sollen, wenn sie etwa das Mittagessen beendet haben. Durch die Ankerplätze lassen sich unvermeidliche Wartezeiten beim Wechsel von Aktivitäten in „Wohlfühl-Zeiten“ verwandeln.

Je nachdem, wie eine Makrotransition bewältigt wird, kann sich diese positiv oder negativ auf die Entwicklung eines Kindes auswirken. Auf folgenden Ebenen ist ein großer Übergang relevant und mit Anforderungen an ein junges Kind verbunden:

• Individuelle Ebene: veränderter Status (als Krippenkind), das Selbstkonzept verändert sich, das Kind muss neue Kompetenzen ausbilden und lernen, mit teils schwierigen Gefühlen umzugehen.
• Interaktionale Ebene: Beziehungen verändern sich, neue werden aufgebaut. Das Kind muss in neue Rollen hineinwachsen.
• Kontextuelle Ebene: Der neue Lebensraum (Kita oder Tagespflege) wirkt sich auf das vertraute Familienleben aus.

Der Übergang von der Krippe in den Kindergarten kann als Meilenstein in der Entwicklung eines Kindes betrachtet werden. Hier wird ein besonderes Augenmerk auf das zu gestaltende Beziehungsdreieck zwischen Eltern, Kind und Fachkraft gerichtet. Voraussetzung für eine gelingende Transition ist eine erfolgreiche Eingewöhnung, und hier im Besonderen der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Fachkraft und Kind. Hierfür sollten pädagogische Fachkräfte über die nötigen Kenntnisse bzgl. des kindlichen Bindungsverhaltens sowie die verschiedenen Eingewöhnungsprozesse verfügen. Ziel ist es, eine warmherzige und sichere Bindung zum Kind aufzubauen, das diesem Sicherheit in der ihm noch unbekannten Situation und Umgebung vermittelt.