Was sind typische Unfallgefahren für unter dreijährige Kinder?
In ihren ersten Lebensjahren machen Kinder wichtige motorische Entwicklungsschritte: Sie krabbeln und rollen, ziehen sich hoch, um dann stehen und laufen zu können. Stürze und Anpralltraumen sind in diesem Alter entsprechend vorprogrammiert.
Mit ihrem Mund erkunden die Jüngsten vor allem im ersten Lebensjahr ihre materiale Umwelt. Das birgt wiederum das Risiko, kleine Gegenstände zu verschlucken oder mit giftigen Substanzen in Kontakt zu kommen.
Mit der Erweiterung ihres räumlichen Aktionsradius steigt auch die Gefahr von Verbrennungen, Verbrühungen oder Ertrinken, z. B. durch den Wasserkocher, eine gefüllte Teetasse oder eine mit Regenwasser gefüllte Wanne im Außenbereich.
Was bedeutet Unfallprävention in Kita und Tagespflege?
Um schwerwiegende Unfälle der Jüngsten vorzubeugen, ist es Aufgabe der Betreuungspersonen, eine sichere Umgebung zu schaffen, die gleichzeitig Freiraum für kindliches Entdecken lässt. Die motorische und soziale Entwicklung der Kinder sollen immer frei und natürlich möglich sein. Die Jüngsten sollen sich ausprobieren können, ohne sich selbst dabei zu gefährden.
Dafür sind u. a. folgende präventive Maßnahmen notwendig:
- Möbel und Ausstattungsgegenstände sollten fest an der Wand verankert sein, damit sie nicht umkippen können.
- Stürze vom Wickeltisch oder von Treppen können durch geeignete Absicherungen verhindert werden.
- Schubladen und Schränke bieten zwar Möglichkeiten zur Erkundung, Fachkräfte müssen aber immer darauf achten, was sich darin verbirgt. Auch Giftstoffe wie Medikamente, Putzmittel oder Zigaretten sollten immer sicher verschlossen und außer Reichweite der Kinder aufbewahrt werden.
Wie stellen Kita-Teams sicher, dass im Falle eines Unfalls kleinkindgerechte Erste Hilfe gewährleistet ist?
Um im Notfall gezielt und sicher handeln zu können, sollten potenzielle Gefahrensituationen regelmäßig in kleinen Rollenspielen geprobt und gefestigt werden. Das Wissen um altersgerechte Erste-Hilfe und präventive Maßnahmen muss selbstverständlich in den Kita-Alltag integriert und ständig aufgefrischt werden. Regelmäßige Schulungen, Fachliteratur, Erste-Hilfe-Poster sowie klare Handlungsabläufe im Team tragen dazu bei, dass alle Beteiligten im Ernstfall optimal vorbereitet sind.
Hierfür sind folgende Maßnahmen sinnvoll:
- Telefonlisten griffbereit halten
- Konkrete Abläufe besprechen & visualisieren
- Rollenverteilung im Notfall
- Kenntnisse über Wo ist was?
(Erste-Hilfe-Kasten, Verbandsbuch, Notfallmedikamente für chronisch kranke Kinder, Angehörigen-Infos usw.)