Das Prinzip ist simpel: Alle an einer Geschichte beteiligten Figuren werden auf die Innenseite der Hand oder auf den Handrücken gemalt. Während des Erzählens werden sie der Handlung entsprechend gezeigt und bewegt. Jüngeren Kindern, deren Konzentrationsspanne sich gerade erst ausbildet, fällt es so wesentlich leichter, einer Geschichte aufmerksam zu folgen. Von den aufgeschminkten Figuren geht viel Dynamik aus, schnell entwickeln sie ein interessantes Eigenleben und machen so das Zuhören bzw. Zuschauen für die Jüngsten besonders reizvoll. Auch Fingerspiele oder Lieder können auf diese Weise begleitet werden.
Benötigte Materialien:
- Schminkfarben auf Wasserbasis in den Grundfarben
- breiter Borstenpinsel (für Flächen)
- dünner Haarpinsel (für Konturen)
- Palette / Teller zum Mischen der Farben
So wird’s gemacht:
Wählen Sie eine kurze Geschichte aus und malen Sie sich oder einer Kollegin die beteiligten Figuren als „Schauspieler“ auf die Hände. Die Kinder können den Malprozess verfolgen und beobachten, welche Motive entstehen: Ein gelber Kreis mit Strichen? Die Sonne! Stellen Sie bei Bedarf Requisiten bereit und laden Sie in den Sitzkreis ein – die Vorführung kann beginnen. Nachdem Sie die Geschichte vorgetragen haben, sind die Kinder dran: Wer möchte, bekommt seine Hände bemalt. Das ist eine besondere taktile Erfahrung, erfordert aber auch etwas Geduld. Die Kinder bewegen nun beim wiederholten Erzählen ihre Hände mit und werden angeregt, beim anschließenden Freispiel selbst die Handlung nachbzw. weiterzuspielen und in Interaktion mit den anderen Händen zu treten.
Als der kleine Bär Bauchweh bekam
Vorbereitung: Malen Sie auf die linke Handfläche einen kleinen Bären (Kopf), auf die rechte einen großen Bären (ganzer Körper). Die Höhle wird mit einem Stein oder Ast dargestellt, daneben steht ein Honigglas.
Ein kleiner Bär und ein großer Bär lebten glücklich zusammen in einer Höhle.
(beide Hände zeigen)
Eines Tages ging der große Bär spazieren und der kleine Bär blieb alleine zu Hause.
(die rechte Hand verschwindet langsam hinter dem Rücken)
Auf einmal bekam der kleine Bär großen Hunger. Da entdeckte er das Honigglas. Der kleine Bär liebte es, Honig zu essen!
(die linke Hand wandert zum Honigglas, hüpft freudig darauf)
Vorsichtig steckte er seine Tatze in das Honigglas und naschte. Mmh, wie das schmeckte … Er konnte einfach nicht mehr aufhören zu essen, bis das Glas ganz leer war.
(mit dem Zeigefinger das Honigschlecken andeuten)
Da bekam der kleine Bär ganz fürchterliches Bauchweh.
(die Hand an den Bauch halten)
Der große Bär hörte den kleinen Bären jammern und kam wieder zurück zur Höhle.
(die rechte Hand kommt wieder zum Vorschein)
Er nahm den kleinen Bären liebevoll auf den Schoß und streichelte seinen Bauch so lange, bis das Bauchweh weg war. Und der kleine Bär versprach dem großen Bären, nie wieder so viel Honig zu essen.
(mit der rechten Hand andeutungsweise über den Bauch streicheln)