Am ersten Tag nach den Winterferien erzählen die Kinder begeistert von ihren Weihnachtsgeschenken. Da taucht vor dem Fenster des Gruppenraums plötzlich ein Eichhörnchen auf, es hüpft von Baum zu Baum. Die Kinder sehen ihm dabei zu und unterhalten sich: Ob die Tiere im Wald wohl auch Geschenke bekommen haben? Eine Frage, die die Mädchen und Jungen an diesem Tag noch lange beschäftigt.
Am nächsten Morgen greifen die Fachkräfte das Thema wieder auf. Wie können wir den Tieren des Waldes eine Freude bereiten? Gemeinsam sammelt die Gruppe Ideen. Die meisten Kinder sind schließlich dafür, den Tieren im kleinen Wald, ganz in der Nähe der Kita, ihr Lieblingsfutter zu schenken. Zuerst werden Informationen gesammelt: Welche Tiere wohnen überhaupt im Wald? Den Kindern fallen Eichhörnchen, Specht und Ameisen ein. Die nächsten Tage beschäftigt sich die Gruppe ausführlich mit diesen drei Tieren. Die Kinder bringen passende Bilderbücher von zu Hause mit. Die Fachkräfte zeigen den Kindern außerdem Bildkarten und unterstützen sie sprachlich bei der Beantwortung vielfältiger Fragen: Was unterscheidet die Ameise vom Eichhörnchen? Braucht sie im Winter Futter? Was für ein Geräusch macht der Specht? Und weiß jemand, was ein Eichhörnchen am liebsten frisst?
Die Fachkräfte erzählen den Kindern, was sie in Büchern über die Lieblingsspeisen der Waldtiere herausgefunden haben. Daraufhin kauft die Gruppe im Supermarkt die Zutaten für die Futtergeschenke ein und stellt diese am nächsten Tag individuell für die Eichhörnchen und Spechte zusammen (s. Kasten). Am Tag der Exkursion besprechen die Fachkräfte mit den Kindern die wichtigsten Regeln für den Ausflug:
- Alle Kinder bleiben zusammen, niemand entfernt sich von der Gruppe.
- Wir nehmen nichts in den Mund.
- Wir verhalten uns leise.
- Wir legen unsere Geschenke unter Bäumen ab.
Beinahe feierlich schütten die Kinder im Wald die mitgebrachten Tüten an den vereinbarten Stellen aus. Dabei tauschen sich Kinder und Fachkräfte noch einmal darüber aus, welches Tier mit dieser Futtermischung gerade beschenkt wird. Dann macht sich die Gruppe leise auf den Rückweg – und kann dabei noch beobachten, wie sich ein Eichhörnchen vorsichtig seinem Geschenk nähert. Nach dieser gelungenen Aktion gehen am nächsten Tag alle in den Garten, um selbst gemachte Meisenknödel an die Bäume zu hängen (s. Ausgabe 1/2015). So können die Kinder künftig auch durch das Fenster des Gruppenraums Tiere beobachten. Die Fachkräfte nehmen sich vor, das Fest für Tiere im nächsten Jahr zu wiederholen und mit den Kindern hierfür bereits im Herbst auf Kastanien- und Eichelsuche zu gehen. Darüber werden sich dann im Winter vor allem die Rehe freuen.
Futtergeschenke für Waldtiere
- Eichhörnchen mögen Haselnüsse, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne und Rosinen.
- Der Specht liebt vor allem Erdnüsse.
- Ameisen verkriechen sich im Winter ganz unten in ihrem Bau und fallen in Winterstarre – somit benötigen sie auch kein Futter.