Den Frühling draußen und drinnen erlebenDer Lenz ist da

Leuchtende Farben, Blütenduft und Vogelgezwitscher – die schönste Jahreszeit bietet Kleinstkindern vielfältige Sinneseindrücke und Spielideen. Lassen Sie sich von den folgenden Aktivitäten inspirieren!

Zieht der Frühling ins Land, locken milde Temperaturen und Sonnenschein nach draußen. Dort erleben Kleinkinder die erwachende Natur auf unterschiedliche Weise: Sie sehen die kräftigen Farben der Pflanzen, spüren die Wärme der Sonne auf ihrer Haut, riechen den Duft der Erde, hören den Gesang der Vogel und schmecken evtl. das ein oder andere Gänseblümchen.

Lasst uns spazieren gehen!

Machen Sie sich gemeinsam mit den Kindern auf den Weg – je nach Möglichkeit in einen Park, auf eine Wiese oder in den Wald. Auf dem Weg halten die Kinder Ausschau nach blühenden Frühjahrsboten. Sicherlich entdecken sie dabei zahlreiche Frühlingsblumen:

  • in Vorgärten und Beeten: Tulpen, Narzissen
  • auf Wiesen: Löwenzahn, Gänseblümchen

Auch Bäume und Sträucher wie z. B. Forsythien, Magnolien, Flieder oder Kirsch- und Apfelbäume beeindrucken mit ihrer Blütenpracht. Lassen Sie den Kindern ausreichend Zeit, die Pflanzen zu betrachten und sie vorsichtig zu berühren (informieren Sie sich vorab sorgfältig, welche Pflanzen giftig sind). Sprechen Sie mit ihnen über die unterschiedlichen Farben, Größen und Formen: Ein Kirschbaum hat bspw. unzählige Blütenblätter, eine Tulpe dagegen nur sehr wenige. Der Löwenzahn ist gelb wie das T-Shirt von Paul, und das Gänseblümchen ist viel kleiner als die Narzisse. Suchen Sie mit den Kindern noch mehr solcher Vergleiche.
An nicht giftigen Pflanzen, aber auch an gemähtem Gras oder am Holz frisch gefällter Baumstämme können die Kinder riechen und ihre Eindrücke formulieren. Sicherlich findet jedes Kind einen Lieblingsfrühlingsduft. Samtig-weiche Weidenkätzchen, zarte Pusteblumen und die großen, weichen Blütenblätter der Magnolie bescheren angenehme Gefühle auf der Haut und zwischen den Fingerkuppen. Die Kinder können sie streicheln, aber auch zerdrücken und zerreiben und sich dabei ganz auf ihre haptischen Eindrücke konzentrieren.
Die Frühlingsluft ist voller Geräusche und Klänge. Lauschen Sie mit den Kindern dem Zwitschern und Flattern der Vögel, dem Klopfen des Spechts, dem Rauschen des Baches und evtl. dem ein oder anderen Rasenmäher. Auch macht es großen Spaß, die Geräuschquellen zu erraten und später nachzuahmen.

Den Frühling ins Haus holen

Auch drinnen lässt sich der Frühling auf vielfältige Art und Weise thematisieren, z.B. mit den folgenden Aktionen (weitere Ideen finden Sie in der „Kleinstkinder“-Praxismappe „Frühling & Ostern entdecken“, s. Buchtipp).

Fichtennadelbad

Es ist gesund, belebt die Sinne und duftet vorzüglich – ein Fichtennadelbad ist sehr leicht durchzuführen und bereitet vielen Kindern große Freude. Hierfür sammeln Sie gemeinsam draußen in der Natur kleine Fichtenzweige. Zu dieser Jahreszeit wachsen an ihren Spitzen junge Triebe mit hellgrünen, weichen Nadeln. Zurück in der Kita geben die Kinder die gesammelten Zweige in einen Kochtopf. Übergießen Sie diese mit einem Liter kochendem Wasser und lassen Sie den Sud ca. 15 Minuten (außer Reichweite der Kinder) ziehen. In der Zwischenzeit können Sie in einer Bade- oder Plastikwanne Badewasser für zwei bis drei Kinder einlassen. Geben Sie das Fichtennadelwasser hinzu und prüfen Sie die Wassertemperatur. Nun können die Kinder, mit Schwimmwindeln bekleidet, hineinsteigen und ein wohlduftendes Frühlingsbad genießen.

Fingerspiel

Den Frühlingsvorboten widmet sich das beliebte Fingerspiel „Das Schneeglöckchen“. Setzen Sie sich hierzu mit den Kindern in gemütlicher Runde auf den Boden.

Tief in der Erde von Schnee bedeckt, hat sich das Schneeglöckchen versteckt.
die rechte Hand flach in die Luft halten, die linke Hand als Faust darunter
Scheint die liebe Sonne und regnet es ganz sacht,
da hat sich das Schneeglöckchen gedacht:
die rechte Hand mit gespreizten Fingern in die Höhe strecken, dann mit den Fingern derselben Hand als Regen auf die linke Hand trommeln
„Da oben auf der Erde im Sonnenschein,
da möchte ich gerne Blümlein sein.“
der rechte Zeigefinger zeigt nach oben
Es reckt sich und streckt sich und guckt aus dem Beet,
seht nur, wie fest es auf seinen Beinen steht.
aus der linken Faust langsam den Zeigefinger hochstrecken, dann die Faust zur Blüte öffnen
Hört ihr es läuten ganz fein?
Schneeglöckchen läuten den Frühling ein.
die rechte Hand ans Ohr halten, die linke Hand sanft hin und her wiegen
(Verfasser unbekannt)

Vogelstimmen hören

Spielen Sie in der Kita eine CD mit den Stimmen heimischer Vogelarten ab. Auf die Kinder wirkt es bestimmt überraschend, das Gezwitscher so laut und echt im Innenraum zu hören. Halten Sie außerdem Bildkarten von Vögeln bereit, um die Geräusche ggf. zu visualisieren. Die Kinder können in das Gezwitscher einsteigen und nach Lust und Laune quietschen, fiepsen, pfeifen und piepsen. Wenn sie genau hinhören, gelingt es ihnen vielleicht auch, Unterschiede zwischen einzelnen Vogelstimmen zu erkennen – z. B. zwischen der Amsel und dem Kuckuck. Das Vogelkonzert lässt sich gut durch Bewegungsspiele ergänzen, bei denen die Kinder durch den Raum flattern oder mit ihren Händen einen Schnabel imitieren. Nicht zuletzt regen die Vogelstimmen dazu an, passende Frühlingslieder anzustimmen, bspw. „Die Vogelhochzeit“ oder „Alle Vögel sind schon da“.

Kreatives Gestalten

Die Farbenvielfalt des Frühlings können Kinder mit Buntstiften oder Fingerfarben zu Papier bringen. Gesammelte Blumen, Blüten, Gräser und Blätter eignen sich für mehrerlei Kunstwerke: Die Kinder legen sie auf der Terrasse zu Mandalas und Mosaiken oder pressen sie und kleben sie auf ein weißes Blatt. Aus langen, dünnen Birkenzweigen entstehen Vogelnester, indem man sie aufwickelt, ineinander verhakt und ggf. mit Gras oder Moos ausstattet. Reizvoll ist es auch, ein paar große Weidenkätzchen und Forsythienzweige abzuschneiden und in der Kita in eine große Vase zu stellen – die Kinder können die Zweige nach Belieben mit selbstgestaltetem Papier-, Woll- oder Filzschmuck behängen.

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