Ein Weihnachtsgruß für die NachbarnWichtelpost

Im Advent werfen die Krippenkinder der Freienwiller Bewegungskita liebevoll gestaltete Karten in die Briefkästen der umliegenden Nachbarschaft. Dabei erleben sie vor allem eines: das gute Gefühl, anderen eine Freude zu bereiten.

Die Kita in Freienwill erhält selten Besuch aus den angrenzenden Wohngebieten. In der Adventszeit kommt im Team deshalb die Idee auf, einige Nachbarn mit einem Weihnachtsgruß zu überraschen. Mit dieser Aktion will sich die Einrichtung den Anwohnern ein wenig näher vorstellen, vor allem aber die teilnehmenden Krippenkinder aus der Spatzengruppe erleben lassen, wie schön es sich anfühlt, anderen eine Freude zu machen. Schon in die Vorbereitungen werden die Kinder aktiv eingebunden. Was wollen wir verschenken? Wie verteilen wir unser Geschenk? Wird es verpackt? Dies sind nur ein paar der offenen Fragen, die gemeinsam besprochen werden. Die Gruppe entscheidet sich für eine gedruckte Klappkarte mit einem Weihnachtsvers, den die Fachkräfte selbst dichten. Die Vorderseite der Karte wird von den Kindern mittels eines Motivschwamms in Tannenbaumform bedruckt. Den Schwamm bemalen die Mädchen und Jungen zweifarbig mit Pinsel und Fingerfarbe. Anschließend wird die selbst gestaltete Weihnachtskarte 50 Mal gedruckt. An einem sonnigen Dezembermorgen spielen die Kinder der Spatzengruppe Weihnachtswichtel und verteilen die Karten. Bevor es an die frische Luft geht, können Kinder, die das wollen, eine Weihnachtsmütze aufsetzen, alle bekommen je eine Karte. Die Gruppe bespricht noch, dass sich die Leute in der Nachbarschaft bestimmt über den Gruß freuen werden. Dann schließlich spazieren drei Fachkräfte mit den Kindern los, auch die Jüngsten sind im Kinderwagen mit von der Partie.

Wo ist der Briefkasten?

Die Stückzahl der Karten lässt es vorsätzlich nicht zu, dass jedes Haus in der Umgebung einen Kita-Gruß bekommt: Im Sinne der Partizipation sollen die Kinder selbst entscheiden, wo sie ihre Karte einschmeißen wollen. Ausschlaggebend ist hierfür z. B. die Höhe der Briefkästen oder eine Treppe, die es zu erklimmen gilt. Bei jedem Haus sind die Kinder aufs Neue gespannt, wie der Briefkasten angebracht ist – können sie die Karte wohl ohne Hilfe der Erwachsenen hineinlegen? An vielen Hauseingängen warten auf die Wichteltruppe außerdem weihnachtliche Überraschungen, ob ein geschmückter Tannenbaum oder ein Holzschaf mit Nikolausmütze. Hin und wieder bleiben die jungen Weihnachtspostboten von den Hausbewohnern nicht unentdeckt. In diesen Fällen erleben die Mädchen und Jungen unvermittelt, wie sehr sich die Nachbarn über ihr Geschenk freuen. Auf eine Bewohnerin, die gerade den Müll rausbringt, gehen die Kinder von ganz alleine zu, um ihr eine Karte zu überreichen. Sie freut sich sehr darüber und fragt die Fachkräfte, ob sie der Gruppe ein Bilderbuch schenken darf. Andere Anwohner bieten den Kindern zu deren Freude Kekse und Schokolade an. In dem einen oder anderen Tür- und-Angel-Gespräch bekommen die Fachkräfte nicht zuletzt die Möglichkeit, den Nachbarn ein paar Informationen über die Einrichtung zu geben. An insgesamt drei Tagen sind die Kinder unterwegs, um ihre Weihnachtspost zu verteilen. Kurz danach betrachtet die Spatzengruppe im Morgenkreis Fotos ihrer Wichtel-Aktion und tauscht sich über ihre vielen Eindrücke aus. Die Fachkräfte lesen den Kindern außerdem zwei Dankeskarten aus der Nachbarschaft vor, die mit der Post kamen. Dass sie mit einer kleinen Geste den Menschen so viel Freude bereiten konnten, ist für Kinder – und Erwachsene – eine schöne Erfahrung.  

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