Zwar können Kleinkinder den Wechsel der Jahreszeiten noch nicht vollständig begreifen, aber dennoch lohnt es sich, dieses Thema in Ihrer Einrichtung aufzugreifen. Indem Sie die Jungen und Mädchen auf Veränderungen in der Natur aufmerksam machen und mit ihnen typische Bräuche begehen, bekommen sie nach und nach ein Gespür für den Lauf des Jahres.
WENN DIE NATUR SICH WANDELT
Junge Kinder sind sensibel für Veränderungen der Umwelt und nehmen neue Gerüche, Lichtverhältnisse und Anblicke bewusst oder unbewusst wahr. Zwar können sie diese noch nicht oder kaum versprachlichen, prägen sich diese aber tief ein und erinnern sich daran, oft verbunden mit intensiven Gefühlen. Gehen Sie des halb mit den Kindern auf Erkundung nach draußen und halten Sie nach ersten Frühlingsboten Ausschau wie z. B. schmelzenden Schneeresten am schattigen Wegesrand, Blumen, die durch die Erde brechen, Trieben an den Bäumen, Vogelgezwitscher oder warmen Sonnenstrahlen auf der Haut. Im Gespräch können Sie außerdem gemeinsam Unterschiede zwischen Winter und Frühling herausfinden. Mögliche Anknüpfungspunkte sind bspw. die Kleidung, spezielle Winter- und Frühlingsaktivitäten (bspw. Schlittenfahren und ein Picknick im Grünen) sowie die Pflanzen- und Tierwelt.
HINFORT MIT DIR, WINTER!
BENÖTIGTE MATERIALIEN:
- verschiedene Instrumente und Alltagsgegenstände
SO WIRD’S GEMACHT:
Begehen Sie mit den Kindern ein Ritual, mit dem Sie symbolisch den Winter austreiben und den Frühling begrüßen. Gehen Sie hierfür gut eingemummelt nach draußen in den Garten oder auf den Hof und nehmen Sie Instrumente und Alltagsgegenstände mit, mit denen sich ordentlich Krach machen lässt, z. B. Handtrommeln, Rasseln, Pfeifen, Topfdeckel, Kochlöffel und Ratschen. Verteilen Sie die Instrumente unter den Kindern. Nehmen Sie aber unbedingt Rücksicht auf diejenigen, die sich vor Lärm fürchten – diese Kinder können, wenn sie wollen, mit einer anderen Erzieherin aus der Ferne oder von drinnen durchs Fenster zuschauen.
Sprechen Sie nun mit freudiger, lauter Stimme das folgende Gedicht und machen Sie den Kindern die beschriebenen Handlungen vor, sodass diese mitmachen können:
Jetzt treiben wir den Winter aus
Der Winter ist jetzt aus,
wir jagen ihn hinaus!
Jetzt reicht’s mit Eis und Schnee,
drum, Winter, geh nun, geh!
Wir machen ganz viel Krach,
dann wird der Frühling wach!
(laut rufen, stampfen, lachen und die Instrumente bedienen)
Den woll’n wir nun begrüßen,
mit Händen und mit Füßen!
(mit den Instrumenten winken und „Hallo!“ rufen)
Wir rufen laut: „Hurra!
Der Frühling, der ist da!“
(Kinder stimmen in den Ruf ein)
EINEN BETTELMANN BACKEN
BENÖTIGTE ZUTATEN (FÜR 4 PERSONEN):
- 6 harte Brötchen
- 4 Eier
- 50 ml Milch
- Zimt und Zucker
- 1 Apfel
- Rosinen
- Vanillesoße
SO WIRD’S GEMACHT:
Der Bettelmann, ein altes und sehr einfaches Rezept, passt gut zum Brotfest der heiligen Agatha am 5. Februar, an dem man traditionell darum bittet, dass das Brot das ganze Jahr über nicht ausgehen möge.
Hierzu harte Brötchen in Streifen schneiden und in Milch einlegen. Die Streifen in eine gefettete Auflaufform füllen und gitterförmig stapeln. Zwischen die Schichten Zimt und Zucker, klein geschnittene Apfelstücke sowie Rosinen streuen. Die restliche Milch mit den Eiern verrühren und in die Form geben, bis die Brotschicht bedeckt ist. Bei 240 °C 45 min backen und mit warmer Vanillesoße servieren.
DER JAHRESZEITENBAUM
BENÖTIGTE MATERIALIEN:
- 1 großer, abgestorbener, verzweigter Ast
- Klettstücke (jeweils vom Flauschund Hakenband)
- weiße Watte oder Stoffreste, Pappe oder Krepppapier in verschiedenen Farben
- Früchte (Äpfel, Birnen, Nüsse)
SO WIRD’S GEMACHT:
Stellen Sie den Ast als Jahreszeitenbaum in der Einrichtung auf und kleben Sie Klettstücke vom Hakenband an die Zweige. Legen Sie im Winter mit den Kindern weiße Watte oder Stoffreste als Schnee auf die Zweige. Im Frühling haften Sie hellgrüne Blätter und bunte Blüten, gebastelt aus Pappe oder Krepppapier und versehen mit einem Klettstück (Flauschband), an den Baum. Im Sommer fallen die Blüten zu Boden. Ersetzen Sie die hellen Blätter durch dunkelgrüne und im Herbst wiederum durch bunte. Legen Sie Früchte wie z. B. Äpfel oder Birnen an den Fuß des Baumes und lassen Sie die Blätter nach und nach zu Boden fallen. So können die Kinder den Lauf der Jahreszeiten nachvollziehen Bitten Sie die Eltern um Mithilfe, wenn Ihnen der Bastelaufwand zu groß ist.