Kleintiere entdeckenMaikäfer, flieg!

Viele Kinder sind fasziniert von Insekten in ihrer Umgebung. Der Maikäfer ist für viele Frühlingsbote und Glücksbringer, anderen wird er zur Plage. Es lohnt sich, ihn näher zu erkunden.

Maikäfer flieg
© Kurt F. Domnik - Pixelio

Wenn man Elias nach seinen Lieblingstieren fragt, zählt er folgende auf: Raupen, Heuschrecken, Schnecken, Würmer und Käfer. So wie viele Kinder geht er angstfrei auf Kleinlebewesen zu, interessiert sich für sie und will mit ihnen spielen. Und so weint er auch, als im Freien ein Marienkäfer auf ihm landet, dann aber wieder wegfliegt. Er möchte, dass der Käfer bleibt, und kann nicht verstehen, dass dies nicht möglich ist. Die Situation zeigt: Klare Verhaltensregeln für den Umgang mit Kleinlebewesen sind wichtig, damit der Kontakt zwischen Kindern und Insekten für beide Seiten sicher verläuft, eine lautet z. B.: ein Tier nie festhalten, wenn es versucht, wegzufliegen oder auf andere Weise zu flüchten. Auch gibt es Tiere, die man gar nicht anfassen darf, weil sie verletzt werden könnten oder giftig sind und evtl. beißen. Deshalb sollten die Jungen und Mädchen wissen, dass sie immer erst eine Fachkraft fragen müssen, bevor sie ein Tier aufheben. Elias weiß mittlerweile, dass er einen Schmetterling nie an den Flügeln berühren darf. Und dass er mit einem Grashüpfer ganz besonders vorsichtig sein muss, weil der so dünne Beine hat.

DICKE BRUMMER IM ANFLUG

Während eines Ausfluges begegnen Kinder und Fachkräfte Hunderten von Käfern, die man nur etwa alle vier Jahre in solch großer Menge erlebt: den Maikäfern. Das recht langsame und mit knapp 3 cm relativ große Insekt ist schon für die Jüngsten ein interessantes, aber auch respekteinflößendes Anschauungsobjekt. Nicht zuletzt wegen seiner Fluggeräusche ist die Begegnung beeindruckend. Die Fachkraft zeigt den Kindern einen der großen Käfer zunächst aus etwas Distanz – so können sie ihn gut sehen, aber er kann ihnen nicht ins Gesicht fliegen, falls er plötzlich startet. Maikäfer sind mit ihren braunen Flügeln, dem schwarzen Halsschild und dem schwarz-weißen Zickzackmuster an der Seite auch optisch bemerkenswert. Die Kinder betrachten den Käfer einige Zeit und werden schließlich mutiger: Einige fassen ihn vorsichtig an, Elias traut sich sogar, den Käfer über seinen Bauch krabbeln zu lassen. Als er jedoch dem Halsausschnitt seines T-Shirts zu nahe kommt, will er, dass die Fachkraft den Käfer abnimmt. Das macht sie umgehend – denn so wie die Kinder den Käfer mit Vorsicht behandeln sollen, ist auch ihre Zurückhaltung gegenüber dem außergewöhnlich großen Insekt zu respektieren.  

Wissenswertes zum Maikäfer

Alle paar Jahre kann man im Mai ein richtiges Maikäferspektakel erleben, das dem Insekt seinen Namen gegeben hat. Die weiblichen Maikäfer legen nach der Befruchtung ihre Eier im Erdboden ab – dort entwickeln sich diese über drei Larvenstadien und ein Puppenstadium zum erwachsenen Käfer. Diese Metamorphose dauert – je nachdem, ob das Tier in einer wärmeren oder kühleren Region lebt – drei bis fünf Jahre. Etwa alle vier Jahre kommen dann besonders viele Maikäfer aus dem Erdreich gekrabbelt. Sie fressen die Blätter von Laubbäumen und Büschen und können so zu einer richtigen Plage werden.

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