Ein MeeresprojektFaszination Unterwasserwelt

Fische basteln, durch Seetang tauchen, Wale füttern … Die Mädchen und Jungen des Malscher Kindernests hat das Meeresfieber gepackt! Begleiten Sie sie auf ihrer Reise in die geheime Welt unter der Wasseroberfläche.

Faszination Unterwasserwelt
© Hans Braxmeier - Pixabay

In der Seepferdchengruppe der Kita in Malsch steht ein Aquarium, das regelmäßig die Aufmerksamkeit der Kinder erregt: Gern beobachten sie die Fische und helfen eifrig bei der allmorgendlichen Fütterung. Auch Bilder von Haien, Regenbogenfischen und anderen Meeresbewohnern in Sachbüchern ziehen immer wieder die faszinierten Blicke der Kinder auf sich. Die Erzieherinnen beschließen, das Interesse der Mädchen und Jungen für Unterwassertiere aufzugreifen und thematisch passende Aktionen anzubieten – ein Meeresprojekt entsteht. Die schönsten Ideen daraus finden Sie in diesem Text. Viel Freude beim Nachmachen!

SCHWEBENDE FISCHE

BENÖTIGTE MATERIALIEN:

  • verschiedene Luftballons
  • stabile, weiße Tonpapierbogen
  • Klebstoff
  • weiche, verschiedenfarbige Wachskreiden
  • Schnur
  • Deko-Fischernetz

SO WIRD’S GEMACHT:

Jedes Kind sucht sich einen Luftballon aus, den Sie auf seinen Wunsch hin klein, mittel oder groß aufpusten. Knoten Sie den Ballon zu und legen ihn zunächst beiseite. Nun wählen die Kinder jeweils eine Wachskreide in ihrer Wunschfarbe aus und malen damit einen weißen Tonpapierbogen auf der Vorder- und Rückseite an. Die Kreiden hinterlassen auch ohne viel Druck kräftige Farbspuren auf dem Papier. Aus dem Bogen schneidet das Kind mit Ihrer Unterstützung (z. B. mit einer Helferschere) eine Schwanzflosse, eine Brustflosse, eine Rückenflosse und zwei Augen aus. Diese können hinsichtlich Größe und Form variieren. Kleben Sie die Teile auf den Ballon – die Flossen mithilfe einer umgeknickten Kante. Stanzen Sie ein Loch in die Rückenflosse und fädeln Sie eine Schnur hindurch. Hängen Sie nun ein Deko-Fischernetz an einer geeigneten Stelle im Gruppenraum an die Decke, sodass es dekorative Falten wirft. An diesem Netz lassen sich nun die Fische festbinden. Die Kinder haben viel Freude daran, wenn Sie die Fische durch Pusten in Bewegung versetzen. Im Winter können Sie die Fische in der Nähe der Heizung aufhängen, dann geraten sie durch die Heizungsluft in Bewegung, oder im Sommer in die Nähe eines gekippten Fensters, durch das eine leichte Brise weht.

FÜTTERE DEN WAL!

BENÖTIGTE MATERIALIEN:

  • schwarzer oder blauer Stift
  • 1 weißes DIN-A4-Blatt Papier
  • Laminierfolie, Laminiergerät
  • 1 Vakuum- oder Gefrierbeutel
  • 2 Tuben klares Haargel
  • Muggelsteine
  • Folienschweißgerät

SO WIRD’S GEMACHT:

Malen Sie mit dem Stift die Umrisse eines Wals auf ein weißes Blatt Papier. Das Maul des Wals sollte weit offen stehen. (Natürlich sind auch Fische wie Hai, Kugelfisch usw. möglich.) Laminieren Sie das Papier ein. Schieben Sie das laminierte Blatt in einen Vakuumbeutel und befüllen Sie diesen so mit dem Haargel, dass das Gel auf der Vorderseite des laminierten Fischbildes liegt. Lassen Sie die Kinder das Gel aus der Tube quetschen, während Sie den Beutel aufhalten. Anschließend füllen die Kinder 10–15 Muggelsteine in den Beutel. Verschließen Sie ihn dann mit dem Folienschweißgerät und verteilen Sie das Gel durch Glattstreichen des Beutels.
Nun kann der Spaß losgehen: Die Kinder beginnen, den Wal mit den Muggelsteinen zu füttern. Hierfür schieben sie mit dem Finger die einzelnen Muggelsteine durch das Gel und führen die Steine so durch das Maul des Wals in seinen Bauch. Eine spannende sensomotorische Erfahrung!
Als Spielvarianten dürfen die Kinder den Wal nur mit den Steinen einer bestimmten Farbe füttern – so üben sie sich spielerisch im Farbenlernen.

WIR WOLLEN MEER!

Im Laufe des Projekts wächst das Interesse der Kinder an der Meereswelt weiter: In den kommenden Wochen bringen sie von zu Hause Bücher mit und bewundern täglich mit ihren Eltern die Fische im Aquarium. Die pädagogischen Fachkräfte gestalten daraufhin die Kita-Räume zur Unterwasserwelt um (z. B. durch einen grünblauen Algen-Vorhang aus Krepppapier), unternehmen mit den Kindern einen Ausflug in ein Aquarium in der Nähe der Krippe, singen täglich einen selbst gedichteten Fisch-Rap sowie das Lied „Die Fische im Meer“ (s. Download) und spielen im Sitzkreis mit den Fischfingerpuppen. Im Freispiel tauchen die Kinder im Bällebad ab und ahmen das Schwimmen der Fische nach. Die Erzieherinnen beschließen daraufhin, eine Unterwasser-Bewegungslandschaft aufzubauen.

ABGETAUCHT

BENÖTIGTE MATERIALIEN:

  • ca. 10 Sandsäckchen
  • 4 Turnkästen
  • Turnbank
  • Schwungtuch
  • Bodenturnläufer
  • Barren
  • 2 Seile
  • Chiffontücher in Grün, Blau, Gelb
  • 5 Leichtturnmatten
  • Weichbodenmatte
  • 15–20 Medizinbälle

SO WIRD’S GEMACHT:

Bauen Sie die Bewegungslandschaft in einem geeigneten Raum auf, z. B. in einem Bewegungsraum oder in der Sporthalle einer angrenzenden Schule.

Fische angeln

Los geht’s mit dem Spiel „Fang die Fische“. Drehen Sie hierzu einen Turnkasten auf den Kopf und füllen Sie die Sandsäckchen hinein. Diese schwimmen als Fische in ihrem Teich, können aber aus diesem herausspringen. Werfen Sie hierfür nach und nach die Fische zu allen Seiten aus dem Kasten heraus. Werfen Sie die Säckchen je nach Alter und Mobilität der Kinder etwas weiter weg oder gezielt vor sie hin. Die Kinder „angeln“ die Fische, bringen sie zurück zum Kasten und werfen sie hinein.

Wellenspringer

Als Nächstes springen die Kinder ins Meer. Hängen Sie hierzu eine Turnbank an einem Ende in die Querseite eines Kastens und stellen Sie sie mit dem anderen Ende auf dem Boden ab. Unter die Bank legen Sie quer drei oder vier Bodenmatten. Vor die andere Querseite des Kastens legen Sie eine Weichbodenmatte und breiten darauf ein Schwungtuch aus. Versetzen Sie das Tuch zusammen mit einer Kollegin und der Kindergruppe in Bewegung. Nun balanciert ein Kind die Bank empor auf den Kasten und springt beherzt in die Wellen. Dazu gehört eine große Portion Mut, denn durch die Wellenbewegungen des Schwungtuchs können die Kinder den Boden nicht sehen. Besonders der erste Sprung ist eine Herausforderung – reichen Sie Kindern, die noch Unterstützung benötigen, die Hand oder springen Sie gemeinsam mit ihnen in die Wellen.

Rauf aufs Riff

Weiter geht’s zum Korallenriff. Hierfür benötigen Sie einen langen, zusammengerollten Bodenturnläufer. Stellen Sie an beide Enden der großen Rolle jeweils einen niedrigen Turnkasten; diese dienen den Kindern als Aufstiegshilfe. Stellen Sie außerdem jeweils einen Kasten neben den Bodenläufer, um ihn zu fixieren – so kann er nicht seitlich wegrollen. Nun klettern die Kinder selbstständig über die Kästen auf das „Korallenriff“ und krabbeln darüber. Der Untergrund fühlt sich rau an und bietet den Mädchen und Jungen guten Halt.

Tauchgang durch Seetang

An der nächsten Station geht es unter Wasser durch Algen und Seetang hindurch. Stellen Sie hierfür den Barren auf und bringen Sie zwei Seile im Zickzack zwischen den Holmen an. Befestigen Sie blaue, grüne und gelbe Chiffontücher an den Seilen, sodass diese lang herunterhängen. Legen Sie dann drei blaue Leichtturnmatten quer über den Barren, sodass darunter eine Höhle entsteht. Um die Höhle seitlich bis zum Boden zu schließen, lehnen Sie an die Leichtturnmatten links und rechts des Barrens noch jeweils eine Matte. Nun sind die Seiten bis zum Boden geschlossen und die Kinder kriechen, krabbeln, laufen oder „schwimmen“ durch die Unterwasserhöhle und durch den Seetang und die Algen hindurch.

Rückenschwimmen

Zu guter Letzt können die Kinder auf dem Wasser liegen und sich von den Wellen hin- und herschaukeln lassen. Verteilen Sie hierzu 15–20 große Medizinbälle auf dem Boden auf einer Fläche, die so groß ist wie eine Weichbodenmatte. Legen Sie als Begrenzung Leichtturnmatten um die Bälle herum, damit sie nicht wegrollen. Die große Weichbodenmatte legen Sie direkt auf die Bälle. Die Mädchen und Jungen können selbstständig daraufklettern und sich auf den Rücken legen. Nun bewegen zwei oder mehrere Erzieherinnen die Matte an den Griffen sanft hin und her – eine wellenähnliche Schaukelbewegung entsteht. Vor allem den Jüngsten ab zwölf Monaten gefällt es sehr, sich so auf dem Meer treiben zu lassen.

SOG DER BEGEISTERUNG

Bei einem so umfangreichen Projekt lohnt es sich, einen Tag der offenen Tür zu veranstalten und die Familien an dem Erlebten teilhaben zu lassen. Dann können die Gäste die thematisch gestalteten Räumlichkeiten anschauen, die Projektdokumentationen bestaunen und an manchen Aktionen wie z. B. der Bewegungslandschaft selbst teilnehmen. So werden auch sie in die Faszination der Unterwasserwelt hineingezogen!  

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