NaturmaterialienSteinzeit

Mandalas legen, ein Sinnesbad nehmen oder bunte Bilder malen: Steine eignen sich bestens zum Spielen und Gestalten. Lassen Sie sich von unseren Ideen für Kleinstkinder inspirieren.

Steinzeit!
© Harald Neumann, Freiburg

Kleine und große, runde und spitze, mehr- und einfarbige: Aus der Sicht von Kleinkindern sind Steine besonders lohnenswerte Sammelobjekte. Greifen Sie diese Begeisterung auf und nutzen Sie Steine als vielfältiges Kreativund Spielmaterial aus der Natur! Sammeln Sie mit den Kindern zunächst Steine aller Art und Größe. Dann waschen Sie diese in der Badewanne, Dusche oder einer großen Schüssel gründlich ab, auch hierbei helfen Ihnen die Kinder sicher gerne. Lassen Sie die Kinder das Naturmaterial anschließend ausgiebig und selbstständig erkunden und begleiten Sie sie dabei. Bei Bedarf können Sie die Mädchen und Jungen dabei unterstützen, Steine auf vielfältige Weise durch Raum oder Garten zu transportieren, sie zu Türmen zu stapeln oder sich das spannende Material sinnlich zu erschließen. Dieses vielseitige Freispiel lässt sich gut durch gezielte Impulse ergänzen, z. B. durch die folgenden.

STEIN-MOSAIK

BENÖTIGTE MATERIALIEN:

  • Steine ca. in Kinderhandgröße, möglichst in unterschiedlichen Farbtönen
  • Harke
  • evtl. Zweige
  • evtl. Gummihammer
  • evtl. Schaufel

SO WIRD’S GEMACHT:

Ob auf dem Außengelände Ihrer Einrichtung oder z. B. in einem nahe gelegenen Waldstück: Bereiten Sie eine mittelgroße unbepflanzte Erdfläche vor, indem Sie diese mit einer Harke lockern, glätten und evtl. mit Zweigen einrahmen. Ist der Boden sehr hart, können Sie die Fläche zusätzlich wässern, damit die Steine in die Erde einsinken können – das beschert den Kindern ganz nebenbei auch sinnlichen Matsch-Spaß! Die Mädchen und Jungen haben nun die Möglichkeit, die Steine nach Lust und Laune zu einfachen Mustern, Kreisen oder Linien anzuordnen, gehen Sie evtl. mit gutem Beispiel voran. Für aufwendigere Mosaike bzw. Mandalas können Sie den Kindern etwas Struktur vorgeben, indem Sie Furchen in Form des gewünschten Musters in die Erde ziehen, z. B. mit einer Schaufel. Die Kinder können diese Naturschablone nun mit selbst ausgewählten Steinen auffüllen und diese anschließend mit einem Gummihammer oder ihren Füßen festklopfen.

STEIN IM STRUMPF

BENÖTIGTE MATERIALIEN:

  • pro Kind ein kleiner runder Stein

SO WIRD’S GEMACHT:

Für dieses Spiel sammeln sich die Kinder im Sitzkreis. Gehen Sie nun von einem Kind zum nächsten. Zum Spruch „Kleiner Stein, kleiner Stein, wo mag dein Versteck jetzt sein?“ streichen Sie den Mädchen und Jungen jeweils über den Rücken, berühren sie am Arm, streicheln ihnen über den Kopf, kitzeln sie hier und da usw. Dabei verstecken Sie möglichst unauffällig einen kleinen Stein, z. B. in einer Jackentasche oder der Kapuze eines Pullovers. Der Stein wird von den Kindern zwar meist schnell gefunden, aber ohnehin steht hier eher der Mix aus sanfter Berührung durch die Fachkraft und dem Nachspüren des Kindes im Mittelpunkt: „Pikst mich da etwa ein Stein im rechten Strumpf?“ Wenn Sie mögen, reimen Sie – erst allein, bald gemeinsam mit den Kindern – weiter, sobald ein Kind sein persönliches Steinversteck aufgespürt hat: „Oh wie schön, oh wie fein, hier versteckt sich unser Stein!“

WARME UND KALTE STEINE

BENÖTIGTE MATERIALIEN:

  • glatte, sehr gut gereinigte Steine (ca. Kinderhand-Größe)
  • Backofen oder Schüssel mit warmem Wasser (für warme Steine)
  • Kühlschrank oder Gefrierfach (für kalte Steine)
  • eine (oder mehrere) breite und flache Wanne(n)
  • weiche Decke

SO WIRD’S GEMACHT:

Eine der herausragenden Eigenschaften von Steinen ist ihre geringe Wärmeleitfähigkeit. Das bedeutet, dass sie nur sehr langsam ihre Temperatur verändern und sich somit bestens für ein kühles oder warmes „Kinder-Stein-Bad“ eignen – je nach Außentemperatur und persönlichem Bedürfnis.
Um Steine zu erwärmen, können Sie diese entweder im Backofen bei 50° C oder in warmem Wasser erwärmen. Kalte Steine erhalten Sie durch deren Lagerung im Kühlschrank oder gar Eisfach. Ob aus der Wärme oder Kälte: Entnehmen Sie die Steine nach ca. einer Stunde und testen Sie, ob diese eine angenehme, also nicht zu heiße bzw. kalte Temperatur angenommen haben. Geben Sie die Steine dann in die Wanne und laden Sie die, möglichst spärlich bekleideten, Kinder dazu ein, in der Wanne zu stehen, zu sitzen und/oder sich in ihr zu wälzen. Wer mag, kann sich auch auf einer gemütlichen Decke ausstrecken, um sich z. B. die Arme von Ihnen oder einem anderen Kind vorsichtig mit warmen Steinen belegen zu lassen – für viele Kleinkinder ein wohliger und entspannender Moment!

STEINGEMÄLDE

BENÖTIGTE MATERIALIEN:

  • stabile Schuhkartons (ein Karton pro Kind)
  • Papierbogen (in Anzahl und Größe der Schuhkartons)
  • zahlreiche Steine (in kleiner und mittlerer Größe)
  • Fingerfarbe (in mehreren Farbtönen)

SO WIRD’S GEMACHT:

Wie bei den bekannteren „Murmelbildern“ werden für die individuelleren „Steinbilder“ zunächst Papierbogen in Schuhkartons ausgelegt und diese dann an die Kinder verteilt. Bitten Sie die Kinder, aus einer größeren Steinmenge ein paar (ca. fünf) Malsteine auszuwählen und diese in ihren jeweiligen Karton zu legen. Geben Sie zu den Steinen zwei große Spritzer Farbe dazu und schließen Sie den Karton mit dem passenden Pappdeckel. Jetzt können die Kinder ihre Kisten nach Herzenslust hin und her schütteln – machen Sie es ihnen evtl. mit einem eigenen Karton vor. Nach einiger Zeit öffnen alle ihre Kartons und betrachten gemeinsam die von Bild zu Bild höchst unterschiedlichen farbigen Spuren der Steine.

TIPP

Sicherheit geht vor!

  • Besprechen Sie mit den Kindern den sicheren Umgang mit Steinen. Oberste Regel: Das Werfen mit Steinen ist tabu!
  • Prüfen Sie die Steine, bevor Sie diese den Kindern zum Spielen geben: Zerbrochene Steine haben oft scharfe Kanten, die zu Verletzungen führen können.
  • Bieten Sie im Freispiel keine zu großen und schweren Steine an, die den Kindern schmerzhaft auf Hände und Füße fallen könnten.

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