Selbst wenn das ein oder andere Kleinkind sie schon einmal in einem Fläschchen mit Nasentropfen gesehen hat – die Pipette selbst zu benutzen, ist für Kinder etwas Neues. Und zugleich ein guter Ausgangspunkt für Experimente mit Wasser und Farbe. Denn die Pipette bietet den Mädchen und Jungen die Möglichkeit, Bewegungsabläufe zu üben und die Schreibmuskulatur zu stärken und zu verfeinern. Durch das Beobachten und Nachahmen begreifen sie Abläufe und manifestieren ihre Handlungstätigkeiten – und ganz nebenbei entstehen bunte Kunstwerke.
WIE FUNKTIONIERT EINE PIPETTE?
Mit einer Pipette umzugehen, erfordert von den Kindern Geschicklichkeit und ist eine motorische Herausforderung für die kleinen Hände. Wichtig ist, dass der Griff der Pipette aus Gummi ist, denn Kinderhände können ihn so leichter zusammendrücken. Vorsicht: Wenn die Kinder mit Glaspipetten arbeiten, muss die Fachkraft immer in der Nähe bleiben! Pipetten gibt es in verschiedenen Größen. Es gibt sie in Apotheken oder bei Anbietern für Kita-Bedarf zu kaufen. Auch die Pipetten von ausgedienten Nasentropfenflaschen können verwendet werden, wenn diese vor Gebrauch gründlich gereinigt werden.
DIE ERSTEN SCHRITTE
BENÖTIGTE MATERIALIEN:
- Pipetten
- kleine Flaschen (z. B. der Glasbehälter von leeren Deorollern)
- Schraubdeckel
- Marmeladengläser für Wasser
- Haushaltsrolle, weiße Papierservietten oder Papiertaschentücher
- Lebensmittelfarben oder verdünnte Fingerfarbe
- weiße Teller
- Würfelzucker
SO WIRD’S GEMACHT:
Der Umgang mit der Pipette muss zunächst geübt werden. Das klappt am besten in einer Kleingruppe von zwei bis drei Kindern. Benötigt wird für jedes Kind ein Glas Wasser und eine Pipette.
Als Erstes halten die Kinder die Pipette ins Wasser, ohne sie zusammenzudrücken. Sie bemerken, dass nichts passiert. Die Luft, die sich in der Pipette befindet, kann nicht entweichen. Im nächsten Schritt drücken die Mädchen und Jungen den Gummistöpsel der Pipette zusammen und lassen dann wieder los. Nun wird die Luft herausgedrückt und es entstehen Luftblasen, die im Wasser aufsteigen.
In einem dritten Beobachtungsschritt drücken die Kinder den Stöpsel zu sammen, tauchen ihn ins Wasser und lassen ihn los. Das Wasser wird eingesogen. Ziehen die Kinder ihre Pipette aus dem Glas, sehen sie, dass sie gefüllt ist. Wird erneut der Stöpsel gedrückt, erkennen sie, dass das Wasser wieder herausfließt. Diese Aktion können die Kinder mehrmals wiederholen, denn sie ist Grundlage für die folgenden Experimente.
Wasser färben
Jedes Kind benötigt nun ein Glas Wasser, das mit Lebensmittelfarbe oder verdünnter Fingerfarbe eingefärbt ist. Die schon geübte Handhabung der Pipette wird nun umgesetzt, indem die Kinder das gefärbte Wasser ansaugen und in ein weiteres Glas mit klarem Wasser einträufeln lassen. Jetzt lässt sich beobachten, wie das farbige Wasser Muster im klaren Wasser bildet.
Farben mischen
Eine weitere Möglichkeit des Experimentierens ist das Mischen von Farben. Dabei stehen den Kindern mehrere Gläser mit eingefärbtem Wasser sowie Gläser mit klarem Wasser zur Verfügung. Nun werden die Farben untereinander gemischt, indem farbiges Wasser mit der Pipette in ein Glas mit klarem Wasser eingefüllt wird. Trifft gelbe Farbe im Wasserglas auf blaue, lässt sich beobachten, dass sich beide nach und nach zu einem grünlichen Farbton vermischen.
Von hell bis dunkel
Um Farbnuancen von hell bis dunkel zu erzielen, steht eine Flasche mit eingefärbtem Wasser bereit. Das Wasser lässt sich gut mit verdünnter Fingerfarbe einfärben. Daneben stehen mehrere Gläser mit klarem Wasser. Nun können die Kinder ausprobieren, was sich verändert, wenn sie mal mehr und mal weniger Farbe mit der Pipette in die Gläser füllen.
Bunter Zucker
Jedes Kind legt ein paar Stücke Würfelzucker auf einen Porzellanteller. Dieser sollte möglichst weiß sein, damit der Farbverlauf auf hellem Untergrund besser sichtbar wird. Da den Kindern nun die Handhabung der Pipette vertraut ist, wird durch diese Übung gleichzeitig die Auge- Hand-Koordination geübt. In mehreren kleinen Flaschen ist flüssige Farbe enthalten. Auch hier bietet es sich an, verdünnte Fingerfarbe zu benutzen. Nun kann jedes Kind seine Zuckerstücke mit Farbe benetzen: Mit der Pipette wird ein Tropfen Farbe auf den Zucker geträufelt, der sich daraufhin auflöst und einen Farbverlauf hinterlässt.
Möchte man nicht mit Lebensmitteln arbeiten, kann der gleiche Effekt auch auf einem Stück Haushaltspapier, einer weißen Papierserviette oder einem Papiertaschentuch erzielt werden. Sie saugen sich voll und werden bunt. Wird das Papier nun getrocknet, kann es als Erinnerung im Portfolio aufbewahrt werden.