Rund 32 % der Eltern in Deutschland lesen ihren Kindern nur selten oder nie vor. Was sind die Gründe dafür? Antworten gibt die Vorlesestudie 2020, für die bundesweit 528 jener Väter und Mütter befragt wurden, die max. einmal pro Woche vorlesen. Rund die Hälfte begründete dies entweder damit, dass es im Haushalt anderes zu tun gebe und sie zu erschöpft zum Vorlesen seien, oder ihnen Vorlesen keinen Spaß mache und ihren Kindern woanders schon genug vorgelesen werde, vor allem in der Kita. 44 % der befragten Eltern gaben außerdem an, dass ihr Kind zu unruhig sei oder gar nicht vorgelesen bekommen wolle (31 %).
Diese Ergebnisse stimmen nachdenklich und unterstreichen einmal mehr die große Bedeutung Ihrer pädagogischen Arbeit, auch im Bildungsbereich Literacy. Viele wissenschaftliche Studien kommen zu dem Schluss, dass das gemeinsame Anschauen und Vorlesen von Bilderbüchern eine der effizientesten Methoden ist, um die sprachliche Entwicklung der Kinder zu fördern. Insbesondere bei unter Dreijährigen ist eine feinfühlige Begleitung durch erwachsene Bezugspersonen entscheidend, um ihnen bereichernde Bildungserlebnisse und somit einen ersten Zugang zur Literatur zu ermöglichen. In der Kita – und bestenfalls ebenso in der Familie – mit Büchern aufzuwachsen und dies mit positiven Erlebnissen zu verbinden, bildet ein stabiles Fundament dafür, später selbst ein freudiger und motivierter Leser zu werden.
Ihre Ulrike Fetzer