RaumgestaltungDie vorbereitete Umgebung

Pikler- und Hengstenbergmaterialien sind gut dafür geeignet, die autonome Entwicklung von jungen Kindern zu unterstützen. Wir stellen eine Auswahl vor.

Die vorbereitete Umgebung
© Heike Miersal

Damit sich Kinder in einer ihnen zunächst unbekannten Umgebung wie der Kita möglichst bald sicher fühlen, empfiehlt es sich, mit der vorbereiteten Umgebung zu arbeiten (s. S. 10 f.). Jedes Detail im Raum ist wichtig, damit sich die Jüngsten selbsttätig entfalten können. Besonderes Augenmerk liegt hier auf einem Umfeld, das soziales Lernen ermöglicht. Dabei wird das Kind achtsam und ohne Druck an die neue Umgebung herangeführt und eingewöhnt. Das soziale Lernen des Kindes in vorbereiteter Umgebung wird nur dann von ihm als positiv empfunden, wenn es begreift, dass dieses dazu dient, sich in der Gemeinschaft gut orientieren zu können. Hierbei ist es von grundlegender Bedeutung, dass die pädagogischen Fachkräfte sich darum bemühen, die Gewohnheiten und Vorlieben des Kindes zu beobachten und diesen entgegenzukommen: In der Gestaltung der vorbereiteten Umgebung sollten sich die Interessen der Kinder und ihr Entwicklungsstand widerspiegeln. Im Folgenden finden Sie Beispiele aus der Praxis  – mit Pikler- und Hengstenberg-Materialien sowie offenen Spiel- und Rollenspielmaterialien.

Das Bild zeigt eine vorbereitete Umgebung, die sich am Spielraum nach Pikler orientiert. Die Pikler-, Hengstenberg- und offenen Spielmaterialien richten sich nach dem Entwicklungsstand der Kinder, die den Raum nutzen. Die Beobachtung der pädagogischen Fachkraft ist die Grundlage für die Gestaltung.

Die Bewegungselemente wurden hier mit offenen Spielmaterialien kombiniert. Die pädagogische Fachkraft weiß durch Beobachtung, wie sie die Materialien vorbereiten kann, um ein aktives Spiel- und Bewegungsniveau zu ermöglichen und den Kindern über das Material eine nächste kleine Entwicklungsherausforderung anzubieten.

Essbereich im Spiel- und Bewegungsraum, durch Spielgitter abgegrenzt – mit unterschiedlichen Essplätzen, die der Entwicklung der Kinder angepasst sind. Die variablen Höhen der Sitzmöglichkeiten geben den Jungen und Mädchen große Sicherheit in ihrem Körpergefühl und erleichtern es ihnen, sich auf das Essen einzulassen. Der abgegrenzte Raum bietet ebenfalls Halt und ermöglicht eine gute Begleitung durch die pädagogischen Fachkräfte.

Material ohne didaktische Vorbestimmung ermöglicht den Kindern freies Spiel, das ihrem Entwicklungsstand entspricht – dies unterstützt u.a. die soziale Entwicklung. Durch selbstständiges Explorieren, in dem das Kind u.a. Versuch und Irrtum erlebt, erfährt es, was es selbst bewirken kann, und stärkt so auch die Entwicklung seines Selbstbewusstseins.

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