Kennen Sie das „Schlumpfine-Prinzip“? Die Schriftstellerin Katha Pollitt hat diesen Begriff bereits Anfang der 1990er-Jahre geprägt und damit ein wiederkehrendes Muster in Film, Fernsehen und Literatur kritisiert: Das Prinzip beschreibt eine männlich dominierte Geschichte, in der weibliche Charaktere lediglich vereinzelt auftreten und sich ihre Rolle meist darauf beschränkt, dass sie eben „typisch Frau“ (oder Mädchen) sind. Eine Gruppe männlicher Protagonisten rettet also die Welt, während die weibliche Figur nett lächelt, beschützt werden möchte und die Helden fürsorglich verpflegt. Nun ja …
In vielen Kindermedien sind diese überholten Genderklischees noch immer präsent, bspw. in Märchen, aber auch in aktuellen Bilderbüchern, die bereits die Jüngsten betrachten und vorgelesen bekommen. Werden Kinder aber regelmäßig mit Klischees und diskriminierender Sprache konfrontiert, kann sich das perspektivisch auf ihr Denken und Handeln auswirken.
Lesen Sie in den Beiträgen zu unserem Titelthema, worauf Sie bei der Auswahl von Bilderbüchern und beim Vorlesen achten sollten und wie wichtig Ihre Vorbildfunktion als pädagogische Fachkraft ist, um zu einer guten Entwicklung sowie freien Entfaltung der Kinder beizutragen. Denn diese suchen stets nach Vorbildern. Auch in den Medien.
didacta 2024
Die „didacta - die Bildungsmesse“ ist die größte Fachmesse für Lehrkräfte aller Bildungsbereiche in Europa und die wichtigste Weiterbildungsveranstaltung der Branche. In über 1.500 Vorträgen werden praktische Hinweise und kompaktes Wissen für den pädagogischen Arbeitsalltag thematisiert. In diesem Jahr findet die Messe vom 20. bis 24.02. in Köln statt und wir vom Verlag Herder werden mit unserem umfangreichen frühpädagogischen Programm dabei sein.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre
Ulrike Fetzer