INFO
Umsetzung der Portfolio-Arbeit
Die Portfolio-Arbeit wird in Kitas unterschiedlich umgesetzt. Wichtig ist, im Team einen einheitlichen Standard zu etablieren. Stellen Sie sich dazu gemeinsam zentrale Impulsfragen. Die folgenden Antworten stellen eine mögliche Vorgehensweise dar:
- Was soll dokumentiert werden?
Halten Sie Lern- und Entwicklungsschritte, Momentaufnahmen und besondere Ereignisse aus dem Alltag der Kinder fest und gestalten Sie entsprechende Portfolio-Einträge. Auch Eingewöhnungs- oder Abschiedsbriefe am Ende der Krippenzeit sollten enthalten sein.
- Wer dokumentiert?
Die Begleitfachkraft des Kindes kann die Verantwortung für den Portfolio-Ordner übernehmen. Auch die anderen Fachkräfte sollten nach Absprache ergänzende Portfolio-Einträge beisteuern können.
- Wie wird dokumentiert?
Eine einheitliche Vorgehensweise schafft Professionalität und verhindert Unstimmigkeiten und Vergleiche zwischen Eltern und Fachkräften. Schreiben Sie wertfrei und halten Sie gezielt nur Beobachtungen aus dem Alltag fest.
- Wie wird eine Portfolio-Seite gestaltet?
Beziehen Sie bei der Gestaltung und Umsetzung stets die Kinder mit ein. Schreiben Sie das jeweilige Kind zu Beginn eines Eintrags immer direkt mit Namen an. Notieren Sie das Datum und Ihren Namen als Verfasser. Ergänzen Sie Ihren Text mit authentischen Fotos. So können die Kinder, ohne den Eintrag lesen zu können, stets einen Bezug zum Geschehenen herstellen. Gestalten Sie die Seiten kindgerecht, indem Sie den Text auf buntes Papier drucken oder auch kleinere Bilder ergänzen (z.B. Bäume für Waldtage). Legen Sie im Team fest, ob neue Portfolio-Einträge hinten oder vorne im Ordner eingeheftet werden sollen. Je individueller die Seiten gestaltet sind, desto bunter und einzigartiger werden die Ordner der Kinder.
Die Portfolio-Arbeit ermöglicht es, wichtige Momente sowie einzelne Lern- und Entwicklungsschritte der Kinder im Kita-Alltag bildlich und schriftlich festzuhalten. Dabei geht es nicht darum, eine einheitliche Sammel- oder Fotomappe zu erstellen, sondern um eine individuelle und authentische Dokumentation des einzelnen Kindes. Jeder Ordner sieht anders aus und spiegelt die eigene Persönlichkeit der Jungen und Mädchen wider.
Das Portfolio bietet den Fachkräften die Möglichkeit, den pädagogischen Alltag und die tägliche Bildungsarbeit für Eltern und Kinder transparent und nachvollziehbar zu gestalten.
Aufbewahrung & Handhabung
Überlegen Sie im Team, wie Sie die Portfolio-Ordner der Kinder im Alltag stets frei zugänglich aufbewahren können. Dazu eignet sich z. B. ein offener Schrank auf Kinderhöhe. Richten Sie eine Ecke ein, in der die Kinder zum Betrachten des eigenen Ordners eingeladen werden. Stellen Sie Tische und Stühle oder Hocker bereit und geben Sie Regeln für den Umgang mit den Ordnern vor. Die Kinder sind Eigentümer ihres Ordners und können bestimmen, wer diesen anschauen darf. Bitten Sie daher die Jüngsten, nur ihren eigenen Ordner aus dem Regal zu nehmen. Für fremde Ordner müssen sie erst die Erlaubnis des jeweiligen Kindes einholen. Dies schafft Sprachanlässe und fördert ein wertschätzendes Miteinander unter den Kindern.
Die Jüngsten sollten ihren persönlichen Ordner zudem auf den ersten Blick im Schrank auffinden können. Schaffen Sie dazu einheitliche Portfolio-Rücken mit dem Logo der Kita, dem Namen und dem Foto des jeweiligen Kindes.
Begleiten Sie das Betrachten der Ordner bewusst und erarbeiten Sie die Handhabung (Öffnen und Schließen des Ordners sowie vorsichtiges Umblättern) schrittweise mit den Mädchen und Jungen.
Tipp: Begleiten Sie auch das Aus- und Einräumen der Ordner. Zeigen Sie den Jüngsten, wie sie diesen mit den Händen festhalten können.
Portfolio-Arbeit mit den Eltern
Beziehen Sie auch die Familien in die Portfolio-Arbeit ein. Bieten Sie den Eltern an, den Ordner ihres Kindes nach Absprache auszuleihen.
Geben Sie der Familie den Ordner nach Entwicklungsgesprächen immer zum gemeinsamen Betrachten mit nach Hause. Laden Sie die Erziehungsberechtigten regelmäßig ein, ebenfalls Portfolio-Einträge für ihr Kind zu gestalten (gemeinsamer Urlaub, Familienzeit etc.).
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Wichtiges zum Thema Datenschutz
Platzieren Sie die Portfolio-Ordner so im Raum, dass Eltern in der Bring- und Abholzeit keine direkte Einsicht auf die Namen der Kinder haben. Wählen Sie Schränke mit Türen aus, die Sie im Alltag für die Kinder öffnen und nach der Kita-Zeit abschließen können.